Design für Gedanken und Emotionen

Design for Thought and Emotion

Meine Reise zur Entwicklung von emotional intelligenten Benutzererfahrungen

Der erfolgreiche Abschluss des Kurses „Design for Thought and Emotion“ von der Interaction Design Foundation (IxDF) mit 100% und einer Best in Class Distinction ist für mich als Produkt-Manager ein bedeutender Meilenstein. In diesem Blogpost möchte ich über die Inhalte des Trainings, meine Lernerfahrungen und deren Einfluss auf meine Arbeit sprechen.

Die Gestaltung von Benutzererlebnissen ist nicht nur eine Frage der Funktionalität, sondern eine der Emotionen und Gedanken, die ein Produkt beim Nutzer auslöst. Wenn wir verstehen, wie Menschen denken und fühlen, können wir UX-Designs entwickeln, die nicht nur ansprechend sind, sondern die Bedürfnisse der Nutzer auf einer tieferen Ebene befriedigen. Das Training hat mich genau in diesem Punkt enorm weitergebracht.

Menschliches Denken und Emotionen – Mehr als nur Funktionalität

Die Interaktion mit Technologie ist für den Menschen eine komplexe Angelegenheit. Entscheidungen werden oft nicht rational getroffen, sondern von emotionalen und unterbewussten Prozessen beeinflusst. Im Kurs „Design for Thought and Emotion“ ging es darum, die Grundlagen des menschlichen Denkens und Fühlens zu verstehen, um interaktive Systeme zu entwickeln, die sich besser an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren.

Das Wissen über menschliche Emotionen und Denkprozesse ist entscheidend, wenn es um die Gestaltung von Produkten geht, die Menschen in ihrem Alltag nutzen sollen. Es reicht nicht aus, nur die funktionalen Anforderungen zu erfüllen. Vielmehr geht es darum, eine Verbindung auf emotionaler Ebene herzustellen und die Nutzer auf eine Weise anzusprechen, die sie wirklich abholt.

Emotionen in Technologie – Der Schlüssel zu einer positiven Nutzererfahrung

Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Kurses war, dass Emotionen eine zentrale Rolle bei der Nutzererfahrung spielen. Technologien, die nur auf Rationalität abzielen, können schnell steril und unpersönlich wirken. Stattdessen müssen wir als Designer Produkte entwickeln, die positive Emotionen auslösen und eine tiefere Bindung zwischen Nutzer und Produkt ermöglichen.

Im Kurs haben wir verschiedene Emotionstheorien kennengelernt, die uns dabei helfen, Emotionen in das Design von interaktiven Systemen einzubetten. Dabei ging es darum, Emotionen gezielt zu erzeugen, sei es durch visuelle Elemente, durch Interaktionsmöglichkeiten oder durch die Art der Ansprache. Ein Beispiel ist die Gestaltung von Fehlermeldungen – diese sollten nicht nur nüchtern den Fehler beschreiben, sondern auch empathisch auf den Nutzer eingehen, um Frustrationen zu minimieren.

Hierarchie der Bedürfnisse – Die Grundlage für motivierende Designs

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Trainings war die Hierarchie der Bedürfnisse nach Maslow, die im Design eine wichtige Rolle spielt. Diese Theorie besagt, dass Menschen verschiedene Ebenen von Bedürfnissen haben – von grundlegenden physischen Bedürfnissen über soziale Bedürfnisse bis hin zu Selbstverwirklichung.

Im UX-Design bedeutet dies, dass wir unsere Nutzer nicht nur funktional unterstützen müssen, sondern ihnen auch das Gefühl von Sicherheit, Zugehörigkeit und Wertschätzung vermitteln sollten. Ein Design, das den Nutzer ernst nimmt und ihm das Gefühl gibt, verstanden und respektiert zu werden, schafft eine positive Erfahrung und fördert die Nutzerloyalität.

Die Rolle von Fehlern im Design – Menschliche Fehler verstehen und berücksichtigen

Fehler gehören zum menschlichen Verhalten dazu, und daher ist es für uns als Designer wichtig, diese Tatsache zu akzeptieren und Systeme zu entwickeln, die Fehler verzeihen und leicht korrigierbar machen. Ein bedeutender Teil des Kurses befasste sich mit der Frage, wie man menschliche Fehler im Design berücksichtigen kann, um ein besseres Nutzungserlebnis zu schaffen.

Die Herausforderung im UX-Design besteht darin, menschliche Schwächen in Stärke umzuwandeln, indem man intuitive, fehlertolerante Interfaces entwickelt. Beispielsweise kann durch visuelles Feedback signalisiert werden, ob eine Aktion erfolgreich war oder nicht. Auch das Bereitstellen von „Undo“-Funktionen kann den Nutzern helfen, Fehler ohne Frustration zu korrigieren und so die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern.

Design für verschiedene Denk- und Lernstile

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Trainings war das Verständnis dafür, dass Menschen unterschiedlich denken und lernen. Einige Nutzer bevorzugen visuelle Anleitungen, andere sind auditiv oder kinästhetisch veranlagt. Das bedeutet, dass wir als Designer vielfältige Interaktionsmöglichkeiten bieten sollten, damit möglichst viele Menschen intuitiv mit dem Produkt umgehen können.

Durch die Betrachtung dieser Unterschiede wird deutlich, dass ein „One-Size-Fits-All“-Ansatz beim Design keine optimale Lösung ist. Stattdessen sollten wir als Produkt-Manager darauf achten, dass unser Produkt zugänglich und inklusive gestaltet ist, damit es die Bedürfnisse einer möglichst breiten Zielgruppe erfüllt.

Emotionen und Erlebnisse transformieren – Einblicke von Alan Dix

Ein Highlight des Kurses war die Zusammenarbeit mit Alan Dix, einem renommierten Professor für Mensch-Computer-Interaktion. Seine Einblicke in die Beziehung zwischen Gedanken, Emotionen und Design waren äußerst bereichernd. Wir haben gelernt, dass nicht nur die unmittelbare Benutzererfahrung zählt, sondern auch das, was man als erweiterte episodische Erfahrung bezeichnet – also die Erlebnisse, die über den eigentlichen Nutzungskontext hinausgehen.

Ein Beispiel hierfür sind Produkte, die durch ihre Nutzung Erinnerungen oder positive Assoziationen schaffen. Wenn ein Nutzer ein Produkt verwendet, das ihm Freude bereitet oder ihn an etwas Positives erinnert, entsteht eine emotionale Bindung, die das Produkt von anderen abhebt. Genau diese Art von Erfahrung möchte ich in meiner Arbeit als Produkt-Manager schaffen.

Anwendung des Erlernten in meiner Arbeit

Nach Abschluss des Trainings konnte ich die erlernten Methoden bereits erfolgreich in meine tägliche Arbeit einfließen lassen. Als Produkt-Manager bin ich verantwortlich für die Strategie und Umsetzung von Produktentwicklungen, die unsere Nutzer nicht nur bedienen, sondern auch begeistern sollen.

In einem aktuellen Projekt habe ich beispielsweise die Konzepte des emotionalen Designs genutzt, um eine neue Onboarding-Sequenz zu gestalten. Das Ziel war es, den Nutzer emotional abzuholen, ihm Vertrauen zu geben und ihm zu zeigen, dass wir seine Bedürfnisse ernst nehmen. Durch den Einsatz von freundlicher und empathischer Sprache sowie visuellem Feedback konnten wir das Onboarding-Erlebnis deutlich verbessern und die Abbruchrate signifikant senken.

Zudem habe ich gelernt, wie wichtig es ist, verschiedene Lern- und Denkstile zu berücksichtigen. In einem weiteren Projekt haben wir uns bewusst für ein mehrschichtiges Design entschieden, das sowohl visuelle Anleitungen als auch Textelemente umfasst, um unterschiedliche Nutzergruppen optimal anzusprechen.

Fazit: Design, das Emotionen weckt, macht den Unterschied

Das Training „Design for Thought and Emotion“ hat mir nicht nur tiefgehende Kenntnisse über das Zusammenspiel von Gedanken, Emotionen und Interaktionen vermittelt, sondern mir auch gezeigt, wie ich diese Erkenntnisse in der Praxis anwenden kann, um bessere Produkte zu entwickeln. Die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, haben mein Verständnis von User Experience und emotionalem Design nachhaltig verändert und mir geholfen, Designs zu schaffen, die nicht nur funktional, sondern auch emotional ansprechend sind.

Die Herausforderung besteht darin, eine Verbindung zu den Nutzern aufzubauen, die über die reine Funktionalität hinausgeht – und genau das macht den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Produkt und einem großartigen Produkt aus. Ich bin überzeugt, dass das Wissen über menschliche Emotionen und Gedanken mir dabei helfen wird, weiterhin Produkte zu entwickeln, die Menschen lieben und gerne nutzen.